In Ahrweiler haben Trinkzüge eine lange Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht.
Trinkzug des Neuenahrer Richters
Dieser Trinkzug, der bis ins 18. Jahrhundert existierte, war ein Ergebnis eines kuriosen Rechtsstreits. Die bedeutendsten Weinbergsbesitzer im alten Ahrweiler waren
die Klosterhöfe von Prüm, Klosterrath, Steinfeld und des Reichsstiftes Maastricht. Um hohe Zölle zu umgehen, einigten sich die Jeulsche mit den Ahrweiler Klosterhöfen
auf einen Kompromiss: Die Klosterhöfe gaben als Transitgebühr jährlich eine bestimmte Menge Wein und Trauben, und im Gegenzug durfte der Wadenheimer Richter die Weine
in den Klosterhöfen verkosten und auswählen. Dieser Brauch entwickelte sich zu einem Trinkzug, bei dem der Richter von immer mehr Neuenahrern begleitet wurde.
Der Trinkzug der St. Sebastianus-Bürger-Schützengesellschaft Ahrweiler
Der historische Trinkzug der St. Sebastianus-Bürger-Schützengesellschaft Ahrweiler, der oft als "Saufzug" bezeichnet wird, hat seine Wurzeln im 15. Jahrhundert.
Nach dem erfolgreichen Königsschuss gab die Stadt dem Schützenkönig und seinen Begleitern einen Ehrentrunk.
Dieser Brauch entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem immer größeren Fest, an dem schließlich die ganze Bürgerschaft teilnahm.
Der diesjährige Trinkzug
Der heutige Trinkzug findet in der Regel alle drei Jahre am Dreifaltigkeitssontag statt, wenn der neue Bürgerkönig der Bevölkerung vorgestellt wird.
In diesem Jahr ist es der 15.Juni 2025.
Während des Trinkzuges ziehen die Schützen durch die Stadt und erhalten vor den Häusern der Anwohner an ca. 150 Altärchen den Schützentrunk.
Auch die St. Laurentius- und die St. Lambertus-Junggesellenschützen ziehen mit auf.
Der Festvortrag von Hans-Georg Klein